Der Volkschor 1902 Trebur wird wiedergegründet und singt bis 1951 als Gemischter Chor.
Neun Sänger des Männergesangvereins halten am 27. Juni im Gasthaus "Zum Goldenen Stern" eine Versammlung zwecks Neugründung des Vereins ab. Das Landratsamt verlangt umfangreiche Unterlagen um die politische Vergangenheit der Mitglieder zu prüfen. Es wird eine Liste mit 83 Mitgliedern von Männergesangverein und Mozart vorgelegt. Im Namen des Kreis-Sport-Kultur-und Jugendausschusses erteilt Landrat Harth am 1. November die Zulassung als Verein. In einem regen Schriftverkehr unter Einschaltung eines Rechtsanwaltes wird vom Volkschor die Rückgabe von Notenmaterial und Flügel aus dem Eigentum des ehemaligen Männergesangvereins verlangt.
In einem Rundschreiben werden die aus dem Kriege und der Gefangenschaft heimgekehrten Sänger und Mitglieder über die Aufnahme der Vereinstätigkeiten am 1. Januar 1949 informiert. Der 2. Weltkrieg hat jedoch große Lücken in den Verein und den aktiven Chor gerissen, ein Neuanfang aus eigener Kraft ist nicht mehr möglich. Die Sänger vom Mozart und Männergesangverein handeln in mehreren Besprechungen den Zusammenschluß der beiden Gesangvereine aus. Der Flügel und das Notenmaterial stehen am 14. Januar wieder zur Verfügung. Der Verein wird zunächst unter dem Namen: Männergesangverein Trebur wiedergegründet. Beim Neuanfang unter Dirigent Georg Reinelt (Lehrer) und dem Vorsitzenden Georg Kolb I sind 13 Sänger aktiv. Durch die Schließung des Hessischen Hofes wird der "Erker" (Gastwirt Philipp Bayer) neues Vereinslokal.
Das Amt des Vereinsvorsitzenden übernimmt Peter Kraft. Georg Kolb I. wird auf Grund seiner Verdienste um das Wiedererstehen des Männergesangvereins Trebur zum Ehrenvorsitzenden ernannt. In der gleichen Versammlung wird einstimmig beschlossen, den Vereinsnamen in:
"Männergesangverein Mozart Trebur"
zu ändern.
Im März wird Lehrer Anton Mindnich aus Astheim neuer Chorleiter.
Am 14. Mai gibt der Verein ein Jubiläumskonzert in der Turnhalle aus Anlaß des 60-jährigen Bestehens des Männergesangvereins. Ebenfalls in der Turnhalle werden jetzt wieder die ersten Theaterabende aufgeführt.
Am 17. Juli wird in Mainz-Kostheim der Sängerkreis Mainspitze wiedergegründet. Mit dem MGV MOZART gehören 17 Vereine diesem Sängerkreis an.
Der Besuch des Deutschen Sängerbundfestes in Mainz, ist besonders für die jüngeren Sänger ein großes Erlebnis. Der Verein tritt dem Deutschen Sängerbund bei.
Zum neuen Vorsitzenden wird Philipp Conrad II gewählt.
Der Volkschor Trebur feiert sein 50-jähriges Jubiläum.
Am 10. November wird ein Knabenchor gegründet, er hat seinen ersten Auftritt an Heilig Abend in der Kirche. (In den weiteren Aufzeichnungen wird der Knabenchor nicht mehr erwähnt).
Willy Berges wird zum 1. Vorsitzenden gewählt, 2. Vorsitzender Fritz Körner, Rechner Philipp Gimbel, Schriftführer Fritz Traiser. Für die Singstunden im Erker müssen die Sänger in den Wintermonaten ein Stück Holz und die Vorstandsmitglieder einen Brikett zum Heizen des Saales mitbringen. Die Generalversammlung beschließt: Vereinslokal bleibt das Gasthaus "Zum Erker", neues Übungslokal wird die Turnhalle des TV Trebur. Für das Verleihen des Flügels in der Turnhalle wird eine Gebührenordnung erstellt.
Der Astheimer Carneval Ausschuß hält eine Fastnachtsitzung in der Turnhalle unter Mitwirkung des MGV Mozart ab.
Der Neujahrsball wird als neue Veranstaltung ins Vereinsprogramm aufgenommen.
Der Gesangverein Volkschor 1902 feiert vom 26.-28. Juni seine Fahnenweihe.
Das längstlebende Gründungsmitglied des Männergesangvereins, Christian Kahlenberg VI verstirbt im März.
Das erste große Fest in der Nachkriegszeit ist das 100-jährige Jubiläum des MGV MOZART, dass vom 2. - 4. Juli gefeiert wird. Bei strömendem Regen wird ein Festzelt hinter der Turnhalle aufgestellt. Zusätzlich findet Tanz im Eigenheim, der Turnhalle und im Erker statt. Der aktive Chor besteht aus 44 Sängern. 17 Festdamen nehmen am Sängerfest teil, Ehrendame ist Frl. Christel Ewald.
Bei der Gedenkfeier zum 200. Geburtstag von W. A. Mozart in der Turnhalle singt ein Opernsänger vom Landestheater Darmstadt für eine Gage von 50,-DM. Der Eintrittspreis beträgt 1,-DM.
Die Jahreshauptversammlung wählt Friedrich Chr. Roth I wieder zum 1. Vorsitzenden, Philipp Roth zum 2. Vorsitzenden und Ernst Lösch zum Protokollführer.
Die Sänger beteiligen sich am Prädikat-Wertungssingen aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums von Frohsinn Königstädten.
Da der Flügel jedesmal nach den Kerwetagen neu gestimmt werden muß, entschließt sich der TV 1886 Trebur ein eigenes Klavier anzuschaffen. Der MGV Mozart ist bei der Beschaffung behilflich und kann das Klavier zu den Übungsstunden benutzen.
Im Juli löst Erich Bernt den Rechner Philipp Gimbel ab, der 28 Jahre dieses Amt inne hat.
Am 2. Dezember wird Frau Lösch (Wilhelm Leuschner Platz) 100 Jahre alt, der aktive Chor bringt ein Ständchen.
Der Monatsbeitrag wird auf 1,-DM erhöht. Der jeweilige Vereinsdiener erhält 10% der kassierten Summe.
Neuer Vorsitzender des Vereins wird Franz Dörbeck, 2. Vorsitzender Fritz Traiser, Schrift- und Protokollführer Ernst Lösch.
Gemeinsam mit dem Liederkranz Rüsselsheim finden in den Folgejahren mehrere Liederabende in der Turnhalle und in Rüsselsheim statt.
Für die Mozart-Sänger werden Vereinsnadeln angeschafft. Für 25-jährige Sängertätigkeit in Silber, für 50-jährige Sängertätigkeit in Gold. Der 1. Vorsitzende Dörbeck bemängelt den schon seit langem andauernden schlechten Singstundenbesuch.
In der Turnhalle wird das 110-jährige Bestehen des Vereins gefeiert. Gleichzeitig wird eine neue Vereinsfahne geweiht, die von den Mitgliedern gespendet wurde. Dem aktiven Chor gehören nur 27 Sänger an, diese Durststrecke dauert bis etwa 1972.
Willy Berges übernimmt wieder den Vorsitz im MGV Mozart. Franz Dörbeck wird 2. Vorsitzender, Werner Traiser Schriftführer.
Erhöhung des Vereinsbeitrages auf 1,50 DM monatlich.
Der Neujahrsball in der Turnhalle wird wegen Besuchermangel nicht mehr durchgeführt und dafür ein Familienabend im Vereinslokal Erker veranstaltet.
Der Vorstand wird stark verjüngt, Dieter Gärtner wird zum 1. Vorsitzenden und Volker Michel zum 2. Vorsitzenden gewählt. Der Sänger Heinz Lösch besucht in Wiesbaden einen Vize-Dirigentenkurs und löst seinen Vater Ernst Lösch in diesem Amt ab.
Der MGV MOZART feiert am 3. und 4. Mai sein 120-jähriges Bestehen in der Turnhalle.
30 Sänger bilden den aktiven Chor.
Beim Weinpreissingen in Dittelsheim erreicht der Chor den 3. Platz und gewinnt 36 Flaschen Wein.
Der Volkschor 1902 Trebur feiert im Juni im Eigenheim sein 75-jähriges Jubiläum. Der MGV Mozart unterstützt den Bruderverein bei allen Veranstaltungen.
Der Monatsbeitrag wird auf 2,-DM erhöht.
Im Januar löst Lehrer Helmut Happel (Groß Gerau) den langjährigen Chorleiter Anton Mindnich ab. Herr Mindnich wird zum Ehrenchorleiter des Vereins ernannt.
Wegen Platz- und Terminproblemen in der Turnhalle werden die Chorproben zeitweise im evang. Gemeindehaus abgehalten.
Der MGV MOZART umrahmt gemeinsam mit anderen Kulturtreibenden Vereinen die 1150 Jahrfeier der Gemeinde Trebur.